Nie hätte ich gedacht, dass man wirklich so traurig sein kann, und das bei einem Geburtstag der eigenen Kinder.
Mein Baby hat heute Geburtstag.
Seinen ERSTEN.
…sondern ein Kleinkind.
Die Zeit ist nur so dahin geflogen.
Wenn man WEIß…
*das ist dein letztes Kind*
…dann… ist es umso schlimmer.
*Warum* hab ich noch nicht herausgefunden.
Bei Kind 1 & 2 war man stolz, beim 1. Geburtstag.
Schon so groß.
Schon so viel gelernt.
So selbständig.
Aber noch so klein.
Bei Kind 3 war es so ein Zwischending.
Zwischen stolz und Trauer.
(weil es ja „nur“ 3 Kinder waren, da war noch „Luft“)
Nun, bei Nr. 4 ist es bewusst.
Es wird keiner mehr folgen.
Wir sind fertig.
4 reichen uns.
Vollkommen.
Wirklich.
Da ist kein Platz mehr, für den Gedanken…
… „ach eins können wir noch“ …
Meine Hebamme prophezeite es uns damals schon.
„Beim letzten wird alles anders“
Erst dachte ich, sie spinnt.
Warum sollte beim letzten alles anders werden?
Wir hatten doch schon 3x Erfahrung, wir „wissen wie´s geht“
Pustekuchen.
Er wurde von allen von Anfang an verwöhnt.
Bei vielen Sachen hat man es so hingenommen, stimmt nicht; bei allen
…statt zu „erziehen“
Eines der besten Beispiele bei uns…
*Das Familienbett*
NIE wirklich NIEMALS wollte ich das ein Kind bei uns im Bett schläft.
Es ist ungemütlich, eng, nervig, und man bekommt das Kind nicht mehr raus.
Bei Kind 1, 2 & 3 hat das auch wunderbar von Anfang an funktioniert.
Kind 4 hat schon immer sein Ding durchgezogen.
Angefangen mit der Entbindung.
Statt mal eben ins Krankenhaus zu verschwinden und nach 5 Stunden wieder nach Hause zu können, wie bei Kind 2, hatten wir bei ihm fast 3 Tage Pflichtaufenthalt.
Nicht nur das die Fruchtblase 2 Tage vor der Geburt geplatzt ist,
keine Wehen tätig waren,
ich 2 Einleitungen bekam…
und 2 Tage Laufverbot hatte ( er war damals noch immer nicht im Becken :/ ).
Nein.
Sternengucker,
Saugglocke,
DS (auch der erste -.- )
1 zentel Sekunde vom Notkaiserschnitt entfernt.
Ich dachte er stirbt.
Ich dachte, ich sterbe.
letztendlich ist alles gut gegangen.
Hier noch mal ein riesen DANKE an das tolle Team vom KH, die mich immer auf den laufenden hielten, ich wäre sonst an der Unwissenheit wären dessen durchgedreht.
Danke auch an meinen Mann, der so tapfer hinter uns stand.
Wir durften nach Hause.
Er war so toll.
Wir waren sofort alle in ihn verliebt.
Glücklich.
Bis…
ja bis…
wir eine Woche später von unserer Hebamme wieder ins Krankenhaus geschickt wurden.
Gelbsucht.
Kennt ihr Gelbsucht?
Nix schlimmes dachte ich immer.
Sind die Baby’s halt ne Zeit gelb.
Kann ja nicht so dramatisch sein.
Denkste.
Kurz nach der Blutkontrolle wurde er mir direkt aus dem Arm gerissen.
Unter UV Licht gepackt, und 2 Tage „vor mir“ verschlossen.
Ich durfte Tage nicht *an* mein Baby.
Nicht mal zum stillen.
Er lag da…
in diesem Plastikkasten.
Schlief.
Fast 2 Tage durchgehend.
Es zerriss mir echt das Herz.
Nachdem man mich dann aufgeklärt hat (und ich leider gegoogelt hatte)
was denn Gelbsucht überhaupt ist…
…wurde mir richtig schlecht.
Es gab keine Anzeichen bei uns.
Er hat normal getrunken.
War nicht wirklich gelb
Hat vernünftig geschlafen, und war auch lange dazwischen wach.
Auch die Windel war immer in Ordnung.
Es gab keine Anzeichen!
Aber!
Wir hatten die beste Hebamme.
Nur weil es ihr aufgefallen ist, dass er noch ein bischen gelber an Tag 6 war als an Tag 5, mussten wir ins Krankenhaus.
Wirklich.
Von jetzt auf gleich.
Wegen „nichts“ (dachte ich).
An einem Sonntag.
Krankenhaus.
Schon wieder.
yuhuuuu.
-.-
Wie gut, dass sie nicht locker gelassen hat.
Er hatte Gelbsucht.
Im höchsten Ausmaß.
Seine Werte lagen bei 25 (Grenzwert).
Normal ist 8 oder so (ich weiß das nicht mehr so genau).
Wir hatten wirklich zu kämpfen.
Ach ja…-> ich hatte ja gegoogelt…
…Und wurde aufgeklärt.
Er hätte dadurch schwerstbehindert werden können.
Weil der „Müll“ , denn die Gelbsucht verursacht im Hirn hängen bleibt.
Ich mag gar nicht drüber nachdenken.
Damals habe ich kein Foto davon gepostet.
Nun kann ich dahinter stehen.
Es war nicht meine Schuld.
Im Gegenteil, es ging im zu gut in der Schwangerschaft, daher hatte er zu viele Rote Blutkörperchen, die sein kleiner Körper nicht geschafft hat, abzubauen.
Aber mein schlechtes Gewissen war riesen groß. Vor allem auch, weil ich nicht ins Krankenhaus wollte.
Und vllt klammer ich auch deshalb so?!
Man (ich) versucht beim letzten noch mal alles gaaaaaaaaaaanz intensiv zu erleben…
Es existieren mindestens 785370 drillionen Fotos von ihm.
Man könnte fast meinen von jedem Tag seines Lebens…
Ach ja…
*schnief*
und nun ist mein Baby schon eins.
Und die Zeit kommt nie wieder.
Trotz des Versuches alles intensiv zu erleben, hat man doch immer das Gefühl, etwas verpasst zu haben, oder?
In fast 3 Wochen kommt mein kleiner dann auch schon in die Krippe.
Als erster unserer Kinder überhaupt.
Kind 1, 2 & 3 waren bis mindestens 3 zuhause.
Mir ist schon ganz schlecht.
Kann man sein Baby schon so früh abgeben?
Darf man das überhaupt?
Warum jetzt schon fragt ihr euch, wenn ich Zweifel habe?
Weil..
Er es braucht.
Er ist nicht Kind 1
Er ist Kind 4.
Ihm ist langweilig. Da kann ich noch so viel mit ihm spielen.
Er braucht Kinder.
Kinder mit denen er spielen kann, wie es halt Kinder tun.
Vllt kommt jetzt ein Shitstorm.
Vllt auch Verständnis.
ich brauch das auch.
Gerade weil er Kind 4 ist.
Ich würde wahrscheinlich sonst als Glucke enden.
Und es sind ja nur ein paar Stunden am Tag.
Ich hab ja Ablenkung…
… ganz viel…
… damit die Zeit vergeht …
Ach … und ratet mal, wo Nr. 4 schläft?Aber irgendwann …
… ist er groß, und bekommt zu seinem Geburtstag ein großes Bett.
Dann ist er stolz, wenn er kein Baby mehr ist.
… so mit 18 oder so…
^^
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Geburtstagsoutfit:
Checkerhose von Klimperklein
Langarmshirt nach einem Freebie von hier
Alle Stoffe von alles für selbermacher -> werbung
Ohne Stylefix von farbenmix wäre ich dran verzweifel 😉
wollkommen says
Wow, berührend geschrieben. Alles gute für euch. Das mit der Krippe wird schon, sei tapfer, du schaffst das 😜
Catharina says
Ich hab gerade Gänsehaut. Es ist bei uns hier fast das Gleiche. Die Geburt des vierten war komplett anders als die anderen. Man macht Milliarden Fotos. Sie wird für immer das Baby sein. Sie hat jetzt (mit 10 Monaten) schon einen ordentlichen Dickschädel. Mir fallen ständig Dinge ein, die man mit einem Baby machen könnte, für die sie aber schon zu groß ist und es wird keins mehr kommen, mit dem ich es ausprobieren kann. Bald werde ich zum letzten Mal ein Tragetuch benutzt haben. Bald werden wir auch zum letzten Mal ersten Geburtstag feiern. *schnief*
Fühl dich gedrückt,
Catharina
metterschlingundmaulwurfn says
Vielen Dank! Ja …was muss, dass muss 🙁 😉
metterschlingundmaulwurfn says
Hallo Catharina!
Stimmt, da hast du recht. Ich seh im nachhinein auch so tolle Sachen… hach… dann müssen da dann halt die Enkel durch ^^ Ganz liebe Grüße :*
Tante Jana says
Herzlichen Glückwunsch dem kleinen Mann. Mein kleiner Spatz ist mit 11 Monaten zum Eingewöhnen in die Krippe gekommen und ich habe Rotz und Wasser geheult – mein Mann hat zum Glück die Eingewöhnung gemacht. Der Kleine hat sich schnell zurechtgefunden und wirkt sehr zufrieden in seiner Kita. Und im Vergleich zu nicht-Kita-Kindern hat er in der sozialen Entwicklung echt was voraus. Also: nur Mut! Alles Gute:-)
Lucie v.d. Meiklokjes says
Schöner Artikel! Wie läufts denn in der Krippe?
LG Lu
Berit says
Ach, seufz… Ich kann es so gut nachvollziehen!!! Hab zwar „nur“ zwei, aber es ist wirklich alles anders! Und mach dir keinen Kummer wegen der Krippe! Mein großer ist mit einem Jahr und einer Woche hin (es hat mir wirklich das MamaHerz zerrissen) und heute sage ich es war das beste für ihn, wirklich! Er brauchte das, ich übrigens nicht! Hab geheult wie ein Schlosshund – er nie! Der kleine dagegen ist erst mit 1 1/4 gegangen und fand es schrecklich – nur die ersten 3 Monate 😉
Feiert Geburtstag, freut euch, geniest es und freu dich auf den letzten zweiten!
LG!!
Jessica says
Ich kann dich so gut verstehen! Unser drittes und (letztes😢) Kind ist nun5 Monate und ich denke ständig:genieße es, es ist das letzte Mal! Aber so ist das, wir packen das!
metterschlingundmaulwurfn says
Auf jeden Fall <3 Genießt die Zeit 🙂
Ganz liebe Grüße :*
metterschlingundmaulwurfn says
Leider hat es mit der Krippe gar nicht geklappt und so ist unser kleinster mit 17 Monaten (jetzt doch schon) noch immer zuhause. Aber das macht gar nichts. Wir genießen die Zeit. Und weil er der letzte ist, darf er eh alles 😉 (Und ich war dann doch nicht bereit dazu)
Ganz liebe Grüße :*