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Warum sich von seinem Zeug trennen?
Zu dem ganzen Streß der letzten Monate kam noch der Frust mit dem Haushalt.
Ich hatte dafür schlichtweg keine Zeit mehr. Kindergartenfrei, Mobbing und die damit verbundenen Sorgen und Ängste, Rechtsstreitigkeiten um unser Zuhause, bedarfsorientierte erziehen, Schulverweigerung, Minderleistung, Zahnarzt Termine und der Kampf um die Anerkennung der Erkrankungen und nebenbei bloggen, was auch alles andere als leicht war, mit all den „Geheimnissen“. All das belastete mich so sehr, dass auch ich davon psychische und körperliche Symptome ertragen musste.
Ich musste unbedingt kürzer treten, bevor überhaupt nichts mehr funktionierte und nahm das, für mich, unwichtigste zuerst in Angriff: den Haushalt.
Heißt jetzt nicht, dass wir hier nur noch im absoluten Chaos wohnen, zumindest nicht immer #Spaß, aber ich habe keine Kraft, Lust und auch keinen Willen mehr, jeden Tag alles wieder von neuem 100% aufzuräumen.
Welche Technik?
Ich suchte nach Aufräum-Techniken, Tricks und Tipps und fand KonMari.
KonMari beschrieb meine Wünsche: Nur noch mit dem nötigsten leben, nur noch mit dem was mich bzw uns glücklich macht. Nur noch schöne Dinge, die ihren Platz haben.
Ganz ehrlich, ich hab das Buch nie zu Ende gelesen, denn ich brauchte glaub nur den Schubser in die richtige Richtung.
Die Logik hinter KonMari erschloß sich mir sofort, also fing ich an.
Kleidung
Zu allererst mit ALLEN Kleidungsstücken. Von den Kindern, von mir & Olli, vom Dachboden, aus dem Keller, eingemottet und am Jackenständer hängend. Alles, wirklich jedes Teil was Kleidung war, musste ich sortieren.
Mein Vorteil war, das wir noch nie so wirklich, richtig viel Kleidung hatten. Wir kaufen uns selten etwas, nur, wenn die Kinder wachsen, oder unsere Sachen kaputt gehen. Auf unser Konsumverhalten haben wir schon immer etwas geachtet.
Raus gekommen sind an diesem Tag (ohne Keller) 10 große Säcke voller Altkleider, die ich schon zu Müll und „verkauf“ sortierte. Nur das, was uns glücklich machte, behielten wir.
Einsortiert sah das dann so aus. Die Falttechnik macht wirklich Sinn, jetzt herrscht kaum noch Chaos im Schrank der Kinder (und des Mannes).Und bei mir.
Denn man sieht sofort was man hat und kann es raus nehmen ohne jedesmal einen Stapel hochnehmen zu müssen.
Als nächstes sortierte ich unseren Waschraum, wo gleichzeitig unsere Jacken hingen, unsere Mützen und Stofftaschen waren usw.
Mit der selben einräumtechnik, weil ich es wirklich sehr übersichtlich und aufgeräumt finde.
Badezimmer
Voller Elan haben wir unser ganzes Beauty und Badezimmer Zeugs am nächsten Tag sortiert. Du glaubst gar nicht wie viel Zeugs wir 5-fach hatten, einfach, weil wir es auch vergessen hatten. Oder was alles schon vertrocknet oder sogar abgelaufen war.
Chaos pur. Wir haben alles in Kisten sortiert und finden nun auch echt mal Medikamente sofort, wenn wir sie brauchen, ohne zu schauen in welchem Raum, auf welchem Regal es steht. Ja das war tatsächlich so bei uns. Es stand dort, wo es eingenommen wurde. Und blieb dann auch solange da stehen, bis ich es wegräumte.
Stifte
Weil ich total im Flow war, hab ich direkt alle Stifte und den Krempel der Kinder sortiert:
Das sieht jetzt so aus:
Küche
Sogar die Küche musste leiden.
Trauer
Das anfängliche aussortieren fiel mir rückblickend doch schwerer als ich dachte, somit durfte damals vieles noch bleiben, was nun aber auch schon aussortiert oder ersetzt wurde.
Wenn man weiß, was man will, und das muss man, wenn man nach KonMarie aussortieren möchte, dann geht es auch alles viel leichter.
Der anfängliche Herzschmerz bei mir, bei zum Bsp. unserem Kinderwagen, oder unser geliebtes Schaukel motorad, verfliegt genauso schnell, wie die Freude an neu gekauften Dingen. Schon am nächsten Tag ist es nur noch halb so schlimm (bzw. schön).
Wie gehen die Kinder damit um?
Mittlerweile, ein paar Monate nach meiner ersten Ausräumaktion, findet sich vieles von uns bei Ebay. Natürlich auch Spielzeug.
Bei Insta kam die Frage auf, wie die Kinder das denn finden würden.
Dazu muss ich etwas ausholen.
Das erste Teil, was ich von den Kindern verkauft habe, war das Schaukelmotorrad über Kleinanzeigen. Es wurde also abgeholt. Es stand vorher bei Aiden im Zimmer. Ich habe es schon 3 Tage vorher da raus geholt, und – ja – versteckt. Er merkte nichts. Bis heute hat er nicht gemerkt, das das Motorrad seit mittlerweile 3 Monaten weg ist. Und das war nicht klein.
Auch Michelle zum Bsp. wußte zwar, das etwas aus seinem Zimmer verkauft wurde, aber hat nie herausbekommen was es war.
Und genauso räume ich das Spielzimmer aus. Wenn ich merke, sie spielen damit seit Wochen nicht mehr, kommt es erst einmal auf den Dachboden. Wenn auch nach Wochen nicht danach gefragt wird, dann kommt es zu eBay.
Anders bei den Zimmern der großen. Da sind wir nach KonMari vorgegangen:
Ist es noch heile? (Sonst in den Müll)
Macht es dich glücklich? (Sonst in die Verkaufskiste)
Das haben wir nun schon 3 mal gemacht, und immer wieder haben die Kinder, völlig freiwillig, so extrem viel abgegeben, dass man sich wirklich fragt, warum man das alles mal angeschafft hat.
Sperrmüll wird nun schon zum 2. Mal angemeldet, dieses mal auch mit ner ganze Menge Möbel, denn auch hier müssen wir minimieren …
Zeit
Für das ganze ausmisten haben wir uns rund ein Jahr Zeit gegeben. Stück für Stück wird das Haus leerer, wird befreiter, das Konto dicker und die Zeit wird wieder mehr.
Wichtig ist wirklich zu wissen, dass es nicht von heute auf morgen geht, eben auch weil viele Gefühle, Erinnerungen und auch das schlechte Gewissen („das hab ich aber von dir bekommen“) dran hängt. Man wächst mit der Aufgabe – langsam aber stetig. Und dann kommt schon der Punkt wo es einem überhaupt nicht mehr wehtut, sondern eher im Gegenteil: man sich jedes mal freier & glücklicher fühlt.
Nach und nach fühlt es sich einfach freier an.
Aber so richtig toll ist es, wenn man sich wirklich nur noch mit Sachen umgibt, die man liebt. Das ist dann doch ein ganz anderes Lebensgefühl. Mit Häßlichen Menschen wollen wir ja auch nicht wirklich was zu tun haben ^^.
Magic Cleaning von KonMari gibt es hier bei Amazon*
Bianca says
Top!
Auf dem Bild mit dem aufgeräumten Schreibtisch ist ein unterteiltes Tablett, hast du das selbst gemacht oder wo gibt es das???
LG, Bianca
Nancy says
Hallo Bianca,
Dankeschön <3
Tatsächlich ist das ein Besteckkasten aus Holz, der mit Serviettentechnik und weißer Farbe verschönert wurde 😉 Fand ich super praktisch dafür.
Liebe Grüße
Silke says
Liebe Nancy, ich kann Dich so gut verstehen 🙂 Das macht ihr richtig toll… Danke dass Du & Deine Family uns daran teilhaben lasst, besonders die Schrank-Technik für Klamotten (6-Personen-Haushalt hier bei uns mit AD(H)S & HS) ist dankbar für solche Anregungen. Ich wünsche Euch alles Gute…. Vor 2 Jahren haben wir zu Weihnachten einen Karton Spielzeug von Euch bekommen, weißt Du noch <3 Ich finde ihr gebt Euren Kids ganz besondere und schöne Eigenschaften mit auf den Lebensweg. LG Sil