Indem ich lange damit kämpfte, nicht mehr „Lass das“ zu sagen, änderte sich mein Wortschatz automatisch noch von „Ich will aber, das du…“ in „ich möchte bitte … „ um. Ich respektierte und Akzeptierte meine Kinder anscheinend jetzt mehr, obwohl ich immer fest davon überzeugt war, dass ich das schon immer tat. Aber irren ist Menschlich. Und ich bin Irre an manchen Tagen #unddastehichauchzu #harhar #teuflischeslacheneinfügen
Ok, am Anfang dachte ich noch: Was soll das bringen? Ist doch meinen Kinder Schnurzpiepegal, ob ich will oder möchte. Das kann doch nicht funktionieren! Als ob sie es dann tun würden. Jaaaaaaaa neeeeeeeeeeee is klar.
Aber tatsächlich haben sie dann auf einmal ihren Müll, Geschirr, Klamotten, Ranzen (______ <—- füge bitte selbst etwas ein) … schon nach der ersten Aufforderung weggeräumt.
Natürlich NICHT an Tag 1, das wäre ja auch Hokuspokus gewesen und ich würde dir jetzt einen vom Pferd erzählen. Denn am Anfang guckten sie mich noch völlig verstört und mit diesem „warum redet die so komisch“ Blick an. Aber nach der ersten Woche waren sie auf einmal so entspannt, dass sie mir den Gefallen meist sofort taten.
Zu meinem Erstaunen. Wirklich. Ich habe damit nicht gerechnet, und räumte die Woche vorher alles Wortlos weg, weil ich mich einfach nicht mehr aufregen wollte. Wozu auch? Bringt ja doch nichts.
Ok, gut, vielleicht haben sie heute mal nen Lauf, kann ja mal passieren. Vielleicht wollen sie auch irgendwas? Aber was, sie bekommen seit einer gewissen Zeit so ziemlich alles, was sie wollen – und plötzlich wollen sie nichts mehr? Was hier los?
Mein anfängliches Ziel war es weniger zu schimpfen #ichhexe, meinen Kindern mehr Freiheiten geben #beastar, dass sie ihr Selbstbewusstsein stärken #hero, aber was hier gerade abgeht war höchst miiiiiiiiiiiiiisteriöööööööööös.
Warum funktioniert es?
Nachdem ich angefangen habe „ich möchte“ zu analysieren, stellte ich fest, das „ich will!“ einfach direkt mit Abwehr einhergeht. Es stellen sich die Nackenhaare auf und man sagt kategorisch erst mal NEIN (oder auch Nööööö-ÖÖööhhööööö ), und da ist es egal um was es sich handelt.
Eine Situation die du bestimmt auch kennst:
Du so:“ Karl Gustav ich will das du … “
Karl Gustav SOFORT: “ ohhhhhhhhhh mannnoooooooooooooo! #schnauf
Du so: “ du weißt doch gar nicht WAS ich will!“
#merkstewas
(Auch schön: „NEIN“ und „NICHT“ usw.. Mein liebstes Bsp:
Stell dir keinen Apfel vor.
hmmmm.. siehste. Funktioniert nicht. Warum verdammt noch mal hörst du nicht? Erzogen biste nich, wa? Schäm dich.)
Und genauso wie es eine Reaktion ist, sich diesen Apfel doch vorzustellen (obwohl die Sachen mit einem Verbot einherging), reagieren wir abwertend auf Befehle wie: „Ich will!“.
Immer.
#außerbeimbund #dasolltestdaslassen
So simple
Es ist eigentlich so eine 08/15 Psychologie, dass ich wirklich total erstaunt bin, dass so viele (mich bis vor kurzem mit eingeschlossen), dass nicht schon dauerhaft machen, eben weil wir selber mit „Ich will“ erzogen wurden. Gut, es steckt drin, aber ich find, jetzt ist ein guter Zeitpunkt zum umdenken, was meinst du? Hätte man „ich will“ nicht mit dem Rohrstock abschaffen müssen? #jadasisjetztdollübertreiben #abermanchmalmussmandas
Und, weiß Gott, ist diese These nicht neu – und auch bin ich nicht die erste, die darauf kommt.
Aber was ich weiß: es funktioniert schon eine ganze Weile und das durchgehend bei uns.
Im Endeffekt zählt nur das Ergebnis und das ist:
Wenn wir unserem gegenüber (sei es unserem Kind oder unserem Partner) mit dem Konfrontieren,
was wir gerne möchten,
ist das schon kein Befehl mehr,
sondern es steht dem anderen frei, ganz ohne Druck,
sich (dafür) zu entscheiden.
Und eines kann ich aus eigenen Erfahrungen sagen: Wenn sie nicht total schläffrig oder krank sind, oder gerade etwas tun, was ihnen wirklich Spaß macht (aber warum sollten wir sie dann von dort weg holen) dann werden sie es auch machen, weil sie dir eine Freude machen möchten. Von ganz allein. Und das wird dich wiederum viel glücklicher machen, als wenn sie einfach nur parieren, weil du etwas willst.
Und wenn du jetzt Bock hast, dann kannst du (noch) einmal meinen Beitrag „LASS DAS“ lesen und darauf achten, dass ich an nicht einer Stelle etwas ändern will sondern die ganze Zeit schreibe, was ich möchte.
…Und vielleicht hat dieser Beitrag auch deshalb so viel Anklang bei euch gefunden <3 (danke dafür)