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Wir haben einen weiteren Lieblingshelden bei uns: Bobo Siebenschläfer.
Unerzogen
Als ich mich damals immer mehr mit unerzogen beschäftigte, stellte ich fest, wie manipulativ und falsch doch viele Kinder Serien, Filme und auch Bücher waren.
Vorher ist es mir tatsächlich nie aufgefallen – hab ich doch selber erzogen und war immer fest davon überzeugt, dass es für alles Regeln geben musste, die man durchzusetzen hat.
Kinder müssen auf ihre Zeit als Erwachsene vorbereitet werden – ist die Kindheit doch mittlerweile schon mit Schuleintritt vorbei – die Welt ist nun mal ungerecht und unfair. Man muß sich zu benehmen wissen und sich seinen Grenzen bewusst sein, blablabla.
Nur, dass man als Kind, seine Grenzen nie kennen lernen kann, wenn Mama und Papa diese stets setzen, daran dachte ich lange Zeit nicht.
Ich spürte, dass ich etwas anderes wollte – ich wollte ausbrechen, wusste aber nicht, wie ich es in Worte fassen sollte. Wusste nicht, was ich ändern solle, denn das, was mir so falsch vorkam, wurde einem ja fast überall vorgelebt – wie eben in Büchern und Kinderfilmen.
Bobo Siebenschläfer
Auf Bobo sind wir eigentlich rein zufällig gestossen, erst als Filme, dann als Bücher.
Ich war sofort begeistert von dem kleinen (2 bis) 3 Jährigen Bobo Siebenschläfer, der genauso alt war wie Aiden. Paßte also perfekt.
Bei den ersten Folgen die wir sahen, war ich teils schon echt verwundert, „warum sagt die Mutter nichts, dass Bobo einfach die große Schaufel nehmen will?“, „Warum muss Bobo sein Trinken, welches er gerade ausgekippt hat, nicht selber auf wischen?“ Es gab nicht mal annähernd schimpfe.
Rückblickend bin ich entsetzt über mich, über das was ich mal war, über das Bewusstsein, dass Kinder hören müssen, das man Kindern ihre Fehler laut vorgehalten hat, dass man böse auf Kinder war, weil etwas zu lange oder nicht richtig funktionierte.
Bleib gelassen
Bobos Mama lacht einfach, wenn ein Glas mit Kakao umfällt und sie wischt es wortlos weg.
Bobos Eltern lassen Bobo so lange Zeit, für all das, was er entdecken möchte.
Bobos Mama verbietet es Bobo nicht, im Laden die unterste Orange aus dem Orangenturm zu ziehen – weil er eben einstürzen könnte. Sie lässt es ihn selber probieren.
Und selbst der Verkäufer lacht, als er Bobo im Orangenhaufen findet und schenkt ihm daraufhin eine.
Die Sicht von der Mütterseite
Ich als Mutter, empfand die Bücher von Bobo Siebenschläfer als idealer Einstieg in Unerzogen – im sich bewusst werden, dass Kinder Erfahrungen brauchen und eben auch selber machen müssen. Dass man als Erwachsener gelassener bleiben sollte, egal wie lange etwas dauert. Man sollte weniger schimpfen und mehr Zeit in seine Kinder stecken.
Wie gefällt es Kleinkindern?
Aiden liebt die Bobo Bücher genauso wie ich, denn Bobo macht ganz normale Abenteuer, ist dabei ganz nah am Kind. Bobo macht nichts wirklich spektakuläres, wie einen Wasserfall runter rutschen. Bobo geht einkaufen, Bobo hat eine Babysitterin, Bobo geht ein Eis essen. Und anhand dieser alltäglichen Situationen lernt das Kind wie es in bestimmten Situationen umgehen kann, und auch ich als Mama habe gelernt, einfach mal über kleine Unfälle zu lachen, statt zu schimpfen, dass ich nun wieder alles aufräumen muss.
Bobo Buchreihe
Da Bobo Siebenschläfer für uns noch recht neu ist, kann ich nur von den aktuellen Büchern reden. Ich habe schon des Öfteren gelesen, dass „der alte Bobo“ eben nicht so unerzogen sein durfte, daher – Achtung.
Wir lesen im Wechsel:
- Bobo’s neueste Abenteuer*
- Bobo’s allerneueste Abenteuer*
- Bobo Siebenschläfer – Viel Spaß im Kindergarten*
Der Aufbau der Bücher ist auch ganz wundervoll:
Aiden sucht sich seine Geschichten, die ich (oder er) vorlese, immer selber aus, und das kann er schon anhand der Geschichtenauswahl am Anfang des Buches, denn dort steht nicht nur um welche Geschichte es sich handelt, dort sind auch viele kleine Bilder, damit auch die Kinder wissen um welche Geschichte es sich handelt.
Wir sind definitiv begeistert von der Bobo Siebenschläfer Reihe, geschrieben und illustriert von Markus Osterwalder – erschienen im Rowohlt Verlag.