Scheißtage muss es geben

Heute bin ich traurig und wütend. Weit weg vom glücklichen und leichten Menschen, der ich gern bin.

Aber das ist vollkommen OK, denn nachher wird es mir wahrscheinlich wieder besser gehen.

Ich habe gelernt anzunehmen, was ist.

Und jetzt ist halt gerade alles mal scheiße und ich will meine absolute Ruhe. Ich will sauer sein auf oberflächlichen Mist, ich will vor Wut aufstampfen und auf den Tisch hauen. Ich will niemanden sehen und mit niemanden reden. Denn ich möchte nicht, dass jemand für meine Laune bezahlen muss.

Die letzten Wochen waren intensiv, jetzt melden mein Körper & meine Seele: PAUSE.

Also hat sich mein Ego überlegt, dass ich heute ’nen miesen Tag hab.

Meine schlechte Laune kommt nicht davon, dass mich jemand scheiße behandelt hat oder etwas nicht geklappt hat, das habe ich mir früher sehr gern eingeredet. Denn es ist soviel einfacher jemand anderem die Schuld für etwas zu geben. Heute weiß ich, es war Blödsinn, denn das was mich offensichtlich genervt hat, war nur das, was ich nicht mehr zurückhalten konnte, weil ich keine Kraft mehr hatte.

Heute ist ein scheiß Tag und das darf er sein. Ich geb die Kontrolle heute ab – an meinen Körper, der mir instinktiv sagt, was ich brauche.

Und das kann alles sein: schlaf, 1 kg Schokoeis, tanzen, weinen, meditieren, malen, schreien, joggen,…

Oder halt auch schreiben, wobei ich allein bis jetzt schon 3 mal aufgestanden bin um einfach aus dem Fenster, in die Natur, zu sehen. Ok, ich hab mir auch Schokolade geholt und tanzen gehörte auch dazu, aber nur damit schaffe ich Platz und Raum in meinem Kopf.

Mal nichts „wichtiges“ machen. Einfach im jetzt sein. Den Druck des Alltages einfach mal beiseite schieben, der ist morgen auch noch da.

Die Welt dreht sich weiter, auch wenn ich mal nicht mit spiele.

Ich spüre wie angespannt meine Schultern sich hochziehen, während ich schreibe. Das gibt wieder Rückenschmerzen, ich kenne das…

Heute scheint nichts zu klappen, egal was ich noch machen müsste, welche To-Do’s noch auf meinem Tisch liegen, welche Fucking Hausarbeit ich noch machen sollte, alles geht nach hinten los. Es ist sinnlos.

Aber kein Wunder, ich bin selber schuld, da ich die letzten Wochen nicht auf mich gehört habe. Ich habe mich wieder übernommen, hab mich wieder zurückgestellt, lebte wieder nur für andere.

Mir hätte die Umsetzung des Blogs auffallen müssen, dieser Schrei nach „mir“ war schon groß, aber nicht groß genug, dass ich zu hörte. Also stand ich heute morgen auf und meckerte direkt rum. Bäm.

Scheinbar weiß mein Ego nicht anders zu handeln, als die Personen um mich herum zu vertreiben. Also hatte ich nicht nur kack Laune sondern auch noch ein schlechtes Gewissen, 10 Points Nancy.

Ich weiß nicht warum ich es wieder so weit hab kommen lassen, warum ich wieder so leise wurde, sodass ich mich nicht mehr hörte, aber an Tagen wie diesen wird es mir zum Glück bewusst und ich achte dann endlich wieder auf mich.

Ich hab heute also alle vertrieben und habe mehrere Stunden frei.

Putzen müsste ich.

Aber ich hab kein Bock, weil ich heute nichts machen will, was ich soll.

Also lass ich es heute für gut sein und kümmere mich nur um mich – etwas was für mich total schwer war anzunehmen, denn es war in meinen Augen einfach nur egoistisch.

Schließlich bin ich Mutter, und Ehefrau, und Blogger, und und und.

Aber nein, heute bin ich einfach nur ICH.

Und dann geht’s mir morgen, oder später, oder übermorgen wieder gut und ich habe neue Energie für alles um mich rum – und es fällt mir dann auch viel leichter, diese Dinge zu erledigen.

Es ist total wichtig, dass ich meine negativen Emotionen annehme, statt sie zu ignorieren und sie weg zuschieben.

Wie all die Jahr(zehnte) vorher.

Also leide ich und bemitleide mich und finde alles ungerecht und schwimme in meiner Trauer, in meiner Wut, in all meinen negativen Gefühlen, denn nur wenn ich sie annehmen kann, kann ich auch die positiven annehmen.

Yin & Yang.

Falls du aber mehr als zwei, drei Tage… mies drauf bist, solltest du dich fragen ob dieser Gemütszustand die Oberhand hat und ob du damit glücklich bist. Falls nicht, dann könnte es auch mehr als schlechte Laune sein. Depression und Burn Out sind nicht ungefährlich, bitte hol dir dann die nötige Hilfe, gern kannst du auch mich über Insta oder Facebook anschreiben.